Baumkatalog

Eibe

Geschichte

Die Eibe wurde durch die Eiszeiten verdrängt, konnte jedoch nach der letzten Eiszeit wieder bis nach Südskandinavien vordringen. Sie wurde im Mittelalter wegen ihres wertvollen Holzes, das für Bögen und Armbrüste benutzt wurde, weitgehend ausgerottet. Die Eiben wurden in den Zeiten der Waldweide bekämpft, weil es durch die Eiben immer wieder zu Viehvergiftungen kam.

Verbreitung

Die Eibe ist eine ausgesprochene Schattenbaumart. Sie wächst bevorzugt in ozeanischen, feuchten Klimalagen und submontanen und montanen Vegetationsstufen. Sie tritt meistens nur vereinzelt auf. Größere Bestände gibt es in Oberbayern, dem Länderdreieck Hessen- Thüringen-Niedersachsen und Zvolen in der Slowakei. Im Vordertaunus wuchs die Eibe im Unterstand der Buche und bildete mit ihr zusammen eine natürliche Waldgesellschaft.

Wuchs

Die Eibe wird bis zu 20 m groß und kann bis zu 1000 Jahre alt werden. Eibenstämme sind oft Komplexstämme, d.h. sie bestehen aus mehreren zusammengewachsenen Stämmen. Die Krone ist bei einstämmigen Exemplaren eiförmig oder kugelförmig, bei mehrstämmigen unregelmäßig mehrgipflig und ausladend.

Blatt

Die Nadeln sind abgeflachte, ledrige Blätter und etwa 15 bis 40 mm lang.

Blüten

Eiben sind zweihäusig getrenntgeschlechtig. Männliche und weibliche Blüten wachsen auf separaten Pflanzen.

Frucht

Nur die weiblichen Pflanzen tragen im Herbst rote “Früchte”, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, entwickelt sich aus der Samenschale.

Rinde

Braungrau, dünn, gefurcht, in kleineren Platten ablösend.

Holz

Eibenholz zeichnet sich durch seine Härte und Elastizität aus.

Wissenswertes

An der Eibe ist alles hochgiftig, außer dem Fruchtfleisch der reifen Beeren; eine Handvoll Eibennadeln können ein Pferd töten. Die Eibe wird im Oberurseler Wald durch Vögel häufig verbreitet. Die Vögel verzehren die Beeren und scheiden sie mit dem Kot wieder aus. Der Kern erhält dadurch noch eine Startdüngung. Die Eibe ist sehr resistent gegen Rauch und Abgase und wird deshalb auch gerne als Parkbaum in großen Städten verwendet. Sie verträgt es außerdem gut, zurükgestutzt zu werden. Das Holz der Eibe zählt zu den dichtesten und härtesten Hölzern Mitteleuropas. Es wurde im Mittelalter zur Herstellung von Bögen, Armbrüsten, Messergriffen, und anderen Teilen von Waffen benutzt. Vor der Erfindung des Schwarzpulvers bedeutete der Besitz von Eibenwäldern ein hohes Waffenpotential für die Herrscher.

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