Baumkatalog

Stieleiche

Geschichte

Die Eiche wurde als Sinnbild der Kraft bereits von den Germanen verehrt. Sie war ihrem Gewittergott Donar geweiht. Das Christentum hat die Eiche als heiligen Baum entthront, wovon die Fällung der Donareiche durch Bonifazius zeugt.

Verbreitung

Die Stieleiche ist in Europa weit verbreitet. Von den Britischen Inseln über Nordspanien, Frankreich, Italien, Mitteleuropa bis hinein nach Südwest-Russland. Die Hauptverbreitungsgebiete sind unter anderem im Spessart, Odenwald und Taunus. Die Stieleiche ist sehr lichtbedürftig und wächst so nur an sonnigen Plätzen, wie zum Beispiel Heidewiesen und buschigen Abhängen. Sie wächst in montanen Vegetationsstufen und verträgt auch schlechtere Bodenqualität, mehr Wärme und Trockenheit. Anzutreffen ist sie nicht an Plätzen mit hohem Grundwasserstand. Sie wächst häufig mit Buchen und Birken zusammen und natürlich auch in reinen Eichenwäldern.

Wuchs

Die Stieleiche erreicht eine Höhe von bis zu 60 Meter sowie eine Stammstärke von 2m. Sie wird durchschnittlich 500 Jahre alt, in Ausnahmefällen sogar 1400 Jahre. Der gerade Stamm trägt eine unregelmäßig hohe und breite Krone. Die Äste sind mehrfach gekrümmt oder gedreht sowie knorrig und unregelmäßig verzweigt.

Blatt

Die Blätter sind ähnlich der Traubeneiche, sitzen aber ohne Stiele am Zweig. Sie besitzen seitlich vier bis sieben rundliche Lappen.

Blüten

Stieleichen haben unscheinbare Blüten. Männliche Kätzchen wachsen am Grunde von Langtrieben, 2-4 cm lang, schlaff hängend. Weibliche Blüten wachsen in langgestielten Ähren zu 2-5 Blüten an den Triebenden.

Frucht

Nussfrüchte in flachem Fruchtbecher auf 4-6 cm langen Stielen.

Rinde

Dunkelgrau bis braungrau, tief gefurcht.

Holz

Das Holz ist hart und schwer. Es widersteht, dank seines Gerbstoffes, lange der Fäulnis.

Wissenswertes

Die Stieleiche hat ihren Namen vom Wuchs der Eicheln, die an einem 4-6 cm langen Stiel heranwachsen. Sie hat große Übereinstimmungen im Aussehen mit der Traubeneiche. Die Unterschiede verwischen teilweise sogar wegen der vielen Bastarde. Mit über 500 Arten, zahlreichen Bastarden und Zierformen sind die Eichen eine der umfangreichsten Baumartengattungen der nördlichen Erdhemisphäre. Die Eiche ist der mächtigste Baum Deutschlands. So hat sie auch den Sprung von der Pfennig- auf die deutsche Cent-Rückseite geschafft. Die Eiche ist für die Wirtschaft extrem rentabel. Auch das freilaufende Wild zieht Nutzen aus den Eicheln: Hirsche, Rehe, Wildschweine, Eichhörnchen und Eichelhäher verzehren die Früchte gerne, da sie reichhaltig Stärkemehl und Öl enthalten.

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