Baumkatalog
Waldkiefer
Geschichte
Die europäische Kiefer, so lautet der offizielle Name dieses Baumes, ist vielen unter dem Namen „Waldkiefer“ oder „Waldföhre“ bekannt.
Verbreitung
Das Ausbreitungsgebiet der Waldkiefer reicht im Süden von Nordafrika bis zur polaren Waldgrenze im Norden. In West-Ost-Richtung trifft man sie von Schottland bis nach Sibirien und in den nördlichen Regionen Kleinasiens an. Die Waldkiefer ist eine sogenannte Pionierbaumart, weil sie wenig Ansprüche an Boden und Klima stellt und sich gut über Naturverjüngung vermehren lässt. Sie gedeiht auf trockenem bis mäßig nassem Untergrund. In Gebirgsregionen kann man die Waldkiefer bis in Höhenlagen von 1600 Metern finden. Mit ihrer Pfahlwurzel erreicht die Kiefer tiefliegende Grundwasserschichten und kann deshalb selbst auf Sandboden gut gedeihen.
Wuchs
Kiefern sind durchschnittlich 35 m hoch und werden bis zu 600 Jahre alt. Der vollholzige Stamm ist meist sehr gerade gewachsen. Die Krone ist im ausgewachsenen Zustand schirmförmig ausgebreitet. Die Kiefer wirft trockene Äste nicht ab, sie ist ein sogenannter „Totasterhalter“. Die Kiefer ist eine sogenannte Lichtbaumart, das heisst sie benötigt eine freie Krone (Licht) zur vollen Entwicklung. Das Wurzelsystem der Kiefer ist sehr kräftig. Es besteht aus einer langen, dicken Pfahlwurzel mit mehreren starken, langgestreckten Seitenwurzeln. Durch die Pfahlwurzel, die bis zu 6 Meter tief sein kann, ist die Kiefer sehr sturmfest.
Blatt
Die Nadeln der Waldkiefer sind immer paarweise angeordnet und wachsen rings um den ganzen Zweig herum. In Längsrichtung sind sie leicht verdreht. Ihre Länge bewegt sich zwischen 4 und 8 cm. Die Farbe ist bläulich bis graugrün.
Blüten
Weibliche Blüten sind rötlich, ca. 1 cm groß und stehen am Ende der Kurztriebe. Aus den weiblichen Blüten bilden sich später die Zapfen. Männliche Blüten sind "würstchenartig", rotbraun bis braun, unreif grün-gelblich, mit gelbem Blütenstaub. Sie wachsen an der Basis der jüngsten Langtriebe. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Aus der kleinen weiblichen Blüte entwickelt sich der Kieferzapfen. Die männlichen Blüten tragen im reifen Zustand gelben Blütenstaub. Die Verbreitung der Pollen erfolgt durch den Wind. Waldkiefern werden erst nach ca. 30 Jahren blühfähig. Befruchtete weibliche Blüten reifen erst im zweiten Jahr nach der Befruchtung.
Frucht
Eiförmige, längliche Zapfen, 3 - 8 cm lang, kurz gestielt, hängend, während der Reifezeit bei Trockenheit mit geöffneten, klaffenden oder zurückgebogenen Zapfenschuppen. Bis September / Oktober sind die Zapfen voll ausgereift. Ihre Samen lassen sie aber erst im dritten Jahr fallen. Wenn sich der Zapfen entleert hat, fällt er selbst auch zu Boden.
Rinde
Die Rinde der Waldkiefer ist leuchtend rotgelb bis fuchsrot und blättert in papierdünnen Fetzen ab. Im unteren Bereich des Stammes überwiegt die dunkle Färbung. Besonders stark ist die rotgelbe Farbe im oberen Drittel des Baumes ausgeprägt. Auch die papierdünnen Fetzen sind im oberen Drittel intensiver entwickelt. Im Alter wird die Borke zu einer, in große Platten gegliederten, von tiefen schwärzlichen Furchen durchzogenen Schuppenborke.
Holz
Die langen, meist geraden Stämme der Kiefer eignen sich besonders für die Holzwirtschaft. Das leichte, weiche Holz mit gelblich weißem Splint und rotbraunem Kern ist sehr dauerhaft und wird für Schiffsmasten, Eisenbahnschwellen und Balken verwendet, sowie zur Papier- und Pappegewinnung. Wenn man Kiefern für Furnierholz verwenden möchte, müssen die Bäume von Totholz befreit werden („wertgeästet“), damit „astreines“ Holz wächst.
Wissenswertes
Das Bundesland Brandenburg verfügt aufgrund seiner weitflächigen Sandböden über die ausgedehntesten Kiefernwälder in Deutschland. Kiefernholz hat einen hohen Harzgehalt. Die Kiefer ist deshalb unter den heimischen Hölzern der gefährlichste Baum bei Waldbränden. Aus dem Kienruß (Ruß harzreichen Holzes) stellte man früher Druckerschwärze und Schuhcreme her. In Ostdeutschland wurden Kiefern noch bis in unsere Zeit „geharzt“. Die Rinde wurde fischgrätenartig angeritzt und das Harz wie Kautschuk in kleinen Eimern gesammelt. Harz war Grundlage für Petroleum (Farbenindustrie) und andere chemische Erzeugnisse. In der Krone ist das Holz der Kiefer durch das Harz oft sehr dunkel gefärbt. Aus diesen Schichten hat man früher Kienspäne geschnitzt. Durch den hohen Harzgehalt brannten die Kienspäne recht lang und wurden deshalb gern als Lichtquelle genutzt.
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